Gleitsichtbrille – das sollten Sie wissen

Gleitsichtbrille -lachende Frau mit schwarzer Brille

Die Gleitsichtbrille ist ein Alleskönner. Mit ihr sieht ein Brillenträger gleichermaßen in die Ferne wie in die Nähe. Auch für Zwischendistanzen ermöglicht sie scharfe Sicht. Bei der Wahl einer Gleitsichtbrille sollten Sie auf einige Punkte achten, damit Ihre Allround-Brille perfekt zu Ihnen passt. 

Wer über Gleitsichtbrillen spricht, denkt vor allem an Alterssichtigkeit. Bei vielen Menschen macht sie sich ab einem Alter von ab 40 Jahren bemerkbar. Dann wenn es schwierig wird zu lesen, weil die Buchstaben verschwimmen, ist das ein erstes Anzeichen, das die Elastizität der Augen nachlässt. Ein normaler Prozess, der jeden von uns betrifft. Also kein Grund zur Sorge. 

Gleitsichtbrille - rechte und linke Hand halten eine Brille an den Brillenbügeln
Eine Gleitsichtbrille lässt sich von einer Einstärkenbrille kaum unterscheiden

Gleitsichtbrille statt Lesebrille?

Viele greifen dann gerne zur Lesebrille, die, wie der Name schon sagt, in der Regel beim Lesen die Augen unterstützt, wieder scharf zu sehen. Eine Gleitsichtbrille dagegen kann sehr viel mehr. Sie gleicht nicht nur Alterssichtigkeit aus, sondern korrigiert auch Kurz- oder Weitsichtigkeit. Und das stufenlos – im Gegensatz zur Mehrstärkenbrille, wohl auch besser bekannt unter den Namen Bifokal- oder Trifokalbrillen. Der entscheidende Nachteil bei diesen Brillengläsern ist: Der Übergang zwischen Nah- und in Fern-Sehen ist nicht fließen. Die Augen gewöhnen sich deswegen nur schwer daran. Wahrscheinlich ist das der Grund, weswegen sie fast vollständig von Gleitsichtbrillen verdrängt worden sind. 

Brille mit ovalem, schwarzer Fassung von Hersteller Frank+Frei - auch als Gleichsichtbrille geeignet
Fast jedes Brillengestell eignet sich für Gleitsichtgläser.

Kein lästiges Brillenwechseln mehr

Gleitsichtbrillen sind bequem und praktisch. Das lästige Brillenwechseln bei Kurzsichtigen, die nach dem Lesen wieder in die Ferne schauen möchten, entfällt. Die Gleitsichtbrille regelt die Sichtweise sozusagen automatisch. Dabei sieht man das dem Multitalent und den Brillengläsern nicht mal an. Wie eine Einstärkenbrille wirkt sie auf den ersten Blick. Auch beim genauen Hinsehen werden kaum Unterschiede sichtbar. 

Sehbereich

Genau aus diesem Grund entscheiden sich viele Fehlsichtige für Gleitsichtbrillen. Dank des dreistufigen Aufbaus einer Gleitsichtbrille sehen Brillenträger übergangslos. Der untere Bereich ist für Distanzen von bis zu 0,5 Metern ausgelegt und eignet sich für den Nahbereich – etwa fürs Lesen. In der Mitte der Brille befindet sich der Zwischenbereich für Entfernungen von 0,5 bis etwa zwei Metern. Der obere Bereich ist der Fernsicht vorbehalten, ab einer Distanz von zwei Metern. Die Übergänge zwischen den einzelnen Sehbereichen sind fließend, was viele Brillenträger als sehr angenehm empfinden. 

Brille mit Darstellung einzelner Bereiche einer Gleitsichtbrille -
Aufbau einer Gleitsichtbrille mit den verschiedenen Sehbereichen.

Darauf sollten Sie achten

Wer sich für eine Gleitsichtbrille entscheidet, sollte Wert auf Qualität legen. Gerade in den Randbereichen der Brillengläser macht sich eine schlechte Qualität schnell bemerkbar. Nämlich dann, wenn es in diesen Sehfeldern zu verzerrten Darstellungen und Unschärfen kommt. Aber auch wie die Übergänge von Nah- zu Fernsicht gestaltet sind, ist ein Qualitätsmerkmal auf das Sie achten sollen. Idealerweise sind sie so sanft, dass sie für Brillenträger kaum merkbar sind. Falls nicht, werden sich die Augen nur schwerlich daran gewöhnen. 

Es lohnt sich also, anstatt auf den Preis zu schauen, auf die Qualität der Gläser zu achten. Gerade bei Gleitsichtbrillen sollten Sie sich von uns Augenoptikern beraten lassen.

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Wer hat’s erfunden?

Gleitsichtgläser wurden 1959 in Frankreich von Bernard Maitenaz, einem Ingenieur, erfunden und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. Bildverzerrungen und andere Effekte treten nun kaum noch auf. Lediglich Randbereich der Gläser gibt es Zonen, in der Unschärfen auftreten können. Hier gilt die einfache Formel: Je qualitativ hochwertiger das Glas ist, desto weniger bildverzerrende Effekte gibt es, da die unscharfe Zone am Glasrand sehr klein ist. 

Ältere Frau mit roter Gleitsichtbrille vor einer weißen Wand mit grüner Blattpflanze und weißem Regal
Gleitsichtbrillen machen immer eine gute Figur und bieten hohen Sehkomfort.

Welche Gleitsichtgläser gibt es?

Gleitsichtgläser lassen sich in drei Qualitätsstufen einteilen: Einfache Gleitsichtgläser, Universalgleitsichtgläser und individuell angepasste Gleitsichtgläser. 

Dementsprechend können auch die Glaseigenschaften klassifiziert werden: 

  • Einfache Ausführung: Bei diesem Glas ist der Gleitsicht-Sehbereich am kleinsten. Das kann den Sehkomfort beeinträchtigen und normalerweise dauert es länger, bis sich Brillenträger daran gewöhnen.
  • Universalgläser: Diese Gleitsichtgläser bieten einen guten Sehkomfort mit großen Sehfeldern. In der Regel kommen Brillenträger recht schnell mit ihnen zurecht. 
  • Individuelle Gleitsichtgläser: Sie sind sozusagen der Rolls Royce unter den Gleitsichtgläsern. Individuell auf die Bedürfnisse des Brillenträgers abgestimmt, bieten sie den größtmöglichen Komfort, was Sehübergänge und -bereiche angehen.

Dass bei der Anpassung einer Gleitsichtbrille auch individuelle Sehgewohnheiten berücksichtigt werden können, ist ebenfalls möglich. Wer beispielsweise viel vor dem Bildschirm sitzt oder intensiv das Handy verwendet, kann sich seine Gleitsichtbrille exakt für diese Bedürfnisse anfertigen lassen. Ebenso wie sie auch speziell fürs Sporttreiben oder als Sonnenbrillen ausgerichtet werden kann. 

Perfekte Augenvermessung

Damit wir Ihre Augen perfekt vermessen können, setzen wir auf digitale Technologie. Nicht nur bei der Anpassung von Gleitsichtbrillen ist das unverzichtbar, auch für alle anderen Brilleglastypen. Sicherlich erinnern Sie sich noch an die typischen Klack-Klack-Geräusche, die Sie bisher bei der Bestimmung der Brillenglasstärke wahrgenommen haben. Bei uns gehört das schon längst der Vergangenheit an. Unser Gerät, Vision-R 800 TM von Essilor, misst Ihre Sehstärke digital bis auf 0,01 Dioptrien-Schritte genau. Mehr dazu, lesen Sie hier

Dunkelgrau glänzende rundes Brillengestell von Kaleos
Wer sich eine Gleitsichtbrille anfertigen lassen will, kann aus einer großen Auswahl an Brillenfassungen wählen. Hier ein Modell von Kaleos.

Checkliste für Ihren Gleitsichtbrillen-Kauf

Manchmal ist es verlockend, schnell online eine Gleitsichtbrille anzuschaffen. Günstige Angebote und schnelle Lieferzeiten sind natürlich Vorteile. Doch bei Gleitsichtbrillen kommt es auf die gute Beratung durch uns Optiker an. Im Internet kann das nicht geleistet werden. Eine Gleitsichtbrille muss perfekt zu Ihren Sehgewohnheiten passen, damit sie auch wirklich ideal auf Ihre Augen abgestimmt ist. Scheuen Sie sich also nicht vor einer umfassenden Beratung durch unsere Augenoptiker. Die Zeit, die Sie dafür investieren, werden Ihnen Ihren Augen danken, indem sie perfekt sehen. 

Achten Sie bei der Beratung am besten auf folgende Punkte. Damit Ihre Gleitsichtbrille perfekt zu Ihnen und Ihren Sehgewohnheiten passt.

  • Die Brillenfassung sollte nicht zu klein sein, damit die Flächen für die Sehbreiche entsprechend groß dimensioniert werden können. 
  • Ideal ist es, wenn die Übergänge zu den Sehfeldern sanft ausgebildet sind, so dass sie kaum merkbar sind. 
  • Gerade an den Brillenrändern macht sich eine gute Glasqualität bemerkbar. Auch in diesen Bereichen sollten Sie gut sehen können. 
  • Der Sitz der Brille ist ebenso wichtig wie die Wahl der Gläser. Die Gleitsichtbrille sollte perfekt angepasst sein, nicht rutschen und auch Bewegungen mitmachen.
  • Um eine Gleitsichtbrille herzustellen, ist es wichtig, die Augen präzise zu vermessen. Eine Leistung, die Brillenanbieter im Internet nicht leisten können. Achten Sie darauf, welche Geräte für die Brillenglasbestimmung verwendet werden. Ideal ist die digitale Vermessung der Augen. 
  • Augenoptiker wie wir stehen Ihnen während der Gewöhnungsphase an die Gleitsichtbrille mit Rat und Tat zur Seite. Denn nicht immer ist es leicht, sich an das neue Sehgefühl zu gewöhnen. Das hängt damit zusammen, dass der Gleichgewichtssinn des Menschen direkt an den Sehsinn gekoppelt ist. Verändert sich daran etwas, kann das irritieren. Aber keine Sorge, wir unterstützen Sie intensiv und beraten Sie, um Ihnen den Start mit Ihrer neuen Gleitsichtbrille so komfortabel wie möglich zu gestalten. 

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Sitzende Brillenträgerin mit Gleitsichtbrille in dunkelgrüner Bluse hält einen Papierbogen in der Hand und liest darin

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